Es gibt zwei verschiedene Arten von Schaumschlägern: Der eine liegt an der Kaffeemaschine, der andere ist ein, sagen wir mal ein „Dampfplauderer“, der viel mehr redet, als wirklich dahinter steckt. Letztere Variante der richtigen Schaumschläger kennt Ihr sicherlich auch?!
Das Pärchen von dem ich erzählen will, gehört nach eigenen Angaben, zu den Gourmets und zwar zu den echten! Sie kennen alle 1- 2-, und 3-Sterne-Restaurants in Deutschland und fahren gerne für ein Abendessen in die „Schwarzwaldstube“ oder ins „Landhaus Scherrer“ in Hamburg oder spontan ins „Falco“ nach Leipzig. Ja, die beiden verstehen wirklich etwas von gutem Essen und kochen, wie sie immer wieder betonen. Dabei schauten sie mich herablassend an, wenn ich gestehe, dass ich in dem ein oder anderen Sterne-Lokal noch nicht gegessen habe.
Eigenartig fand ich allerdings, wenn ich bei ihnen eingeladen war, entweder ein Partyservice – natürlich der Beste (!) – das Essen lieferte oder ein Mietkoch in ihrer großen Küche am Herd stand.
Meine Nerven
Die beiden gingen mir mit ihrer ewigen Angeberei so auf die Nerven, und ich bezweifelte mittlerweile wirklich, dass sie überhaupt kochen konnten. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe gutes Essen und schätze gute Restaurants. Und ich kann auch gute Lebensmittel von schlechten unterscheiden – und ich kann kochen.
Schon fast hatte ich Schaum vor dem Mund, als ich mir das Menü für meine nächste Dinner -Einladung mit den Beiden überlegte – ich wollte sie auf die Probe stellen.
So kaufte ich also Hummersuppe aus der Tüte, fertige Palatschinken und bestellte Lammgulasch mit Butter-Böhnchen und kleinen Kartöffelchen bei bofrost.
Als hätte ich es geahnt: Beide haben nichts, aber auch gar nichts davon bemerkt, dass ich bei diesem Menü keinen Handschlag selbst gemacht habe. Ganz im Gegenteil: Bei der Hummersuppe würde man ja deutlich schmecken, dass ich dafür lange in der Küche gestanden hätte und sie schmecke nach kanadischem Wildhummer. Sie sei ganz hervorragend, kommentierten die Beiden!
Alles nur Fake
Was für ein Abend, denn so ging ihre Lobhudelei weiter, und ich konnte mir das Lachen nur schwerlich verkneifen. Als sie dann zum Abschied auch noch sagten: Mein Dinner hätte ja Sterne-Niveau gehabt, platze es aus mir raus, also doch Schaumschläger. Klar, verstanden sie meine Worte nicht – das machte aber auch nichts, da dies unser letzter gemeinsamer Abend war – soviel Schaumschlägerei auf einmal wollte ich nicht mehr ertragen!