Tobago
Nach einer entspannten Nacht lief Mein Schiff 3 am nächsten Morgen in Tobago – besser gesagt in der Hauptstadt Scarborough – ein und ging am Kreuzfahrthafen „Rocky Bay“ ans Pier. Eine perfekte Ausgangslage, denn das Hafenterminal ist von der Innenstadt und seinen Geschäften nur 300m entfernt.
Tobago gehört zu den „kleinen Antillen“ und zeigt sich ausgesprochen abwechslungsreich. Der Norden ist eher felsig, ab und zu mit kleinen Buchten, der Südwesten kommt flach und sandig daher, aber der überwiegende Teil der Insel ist von einem bewaldeten Gebirgszug durchzogen.
„Trinidad is nice – Tobago is paradise“. Ob das stimmt? Dieses nette Statement wollte ich per Fahrrad „überprüfen“. Wie schon bei meiner ersten Tour schloss ich mich einer fahrradbegeisterten Gruppe an, allen voran mit dem Mein Schiff Fahrrad-Guide Frank.
Ich hatte die große Freude, direkt hinter Frank zu fahren, alle anderen waren hinter mir und dass mussten sie auch die ganze Fahrt über bleiben, ansonsten wurden sie mit einen großen Strahl aus der Wasserflasche „bestraft“. Naja, bei diesen Temperaturen war das eigentlich mehr eine willkommene Abkühlung.
Vom Hafen aus ging es zunächst ein kurzes Stück durch die Hauptstadt Scarborough, bevor wir entlang der Küste radelten. Der Obststand am Wegesrand lockte mit seinem farbenprächtigen Obst und Gemüse.
Auch die Ananas durften probiert werden, sie schmeckten so unglaublich süß und so ganz anders, als die, die wir zu Hause in Deutschland bekommen.
Tobago ist ganz schön hügelig, das spürte ich als Bikerin besonders deutlich, vor allem, wenn sich die Anstiege lang und kontinuierlich ziehen. Aber Dank Franks Motivation schafften wir es und freuten uns auf die Abfahrten, bei denen es rasant hinunter ging. So durchquerten wir die kleine Insel und durchfuhren mehrere Ortschaften bis hin zur Nordküste.
Auf dem gepflegten Goldplatz, den wir entlangfuhren waren nur wenige Golfer, wahrscheinlich wegen der Temperaturen. Weiter ging es bis zur Mount Irvine Bay. Ein wunderschöner Strand, den unsere Fahrrad-Gruppe fast ganz für sich alleine hatte.
Hier konnte man schwimmen, schnorcheln oder einfach nur relaxen. In dem kleinen Restaurant gab es neben frisch gezapftem Bier auch ein paar Snacks oder kleinere Gerichte, wenn man wollte.
Gut erholt und frisch gestärkt radelten wir weiter nach Buccoo, einem ganz besonderen Sportstadion. Was für die Engländer ihr Pferderennen in Ascot ist, ist für Tobago ihr Ziegen-Rennen und das ist weltweit einzigartig. Diese Ziegen-Rennen haben Tradition auf Tobago und werden jährlich zu Ostern mit großem Spektakel von den Einheimischen veranstaltet und sind auch eine Belustigung für die Touristen.
Diese Rennziegen werden das ganze Jahr über trainiert und Mensch und Tier müssen fit sein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass – gewissermaßen zur Belohnung – nach dem Rennen eine große Party mit Essen & Trinken gefeiert wird. Unser Weg führte uns weiter durch die Tobago Plantations und durch viele sehr hübsche kleine Vororte bis hin zur Südküste.
Tobago ist auch ein Wassersport-Paradies, und so legten wir einen letzten Stopp am Strand ein.
Hier konnten wir auch die Künste einiger Kitesufer beobachten!
Entlang der Küstenstraße, auf der wir anschließend weiter radelte, konnten wir Mein Schiff bereits im Hafen sehen.
Dem Ausspruch „Tobago is paradise“ kann ich jetzt nur zustimmen. Die Tour war spitze, unendlich schön und abwechslungsreich. Frank, bedankte sich mit Handschlag und sagte mir: „Übrigens, Du hast in diesen fünf Stunden 300m Höhenmeter überwunden, hattest maximal 45 Stundenkilometer drauf und bist insgesamt 33 Kilometer geradelt.“ Mit diesem Ergebnis war ich mehr als zufrieden – dann konnte der Abend ja jetzt kommen.
Barbados
Bridgetown, die Hauptstadt von Barbados war unser nächstes Ziel. Barbados – das ist für mich Karibik pur. Ich hatte diese Postkarten-Insel bereits vor Jahren durch einen längeren Aufenthalt lieben gelernt und freute mich heute um so mehr, sie wieder einmal zu besuchen. Barbados gehört auch zu den Kleinen Antillen und ist berühmt durch seine Traumstrände.
Die UNESCO hat die kleine Stadt 2011 zum Weltkulturerbe erklärt und zwar vor allem wegen der historischen Altstadt. Überall sind mir freundliche Inselbewohner begegnet, „Tea Time“ wird zelebriert und English Breakfast angeboten. Die sicher schönste Insel des Britischen Commonwealth hat darüber hinaus so viel zu mehr bieten, das habe ich bei einer Inselrundfahrt erneut erfahren.
Mit dem Bus fuhren wir an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei, wie zum Beispiel Pelikan Village – die kleine Vorstadt liegt an der Straße vom Hafen zur Innenstadt, der Harbour Road, dem Trafalgar Square mit dem Denkmal von Admiral Nelson und der Chamberlain Bridge. Elegante Herrenhäuser mit teilweise prächtigen Gartenanlagen – vor allem an der Goldküste – tauchten immer wieder auf.
Weiter ging’s an die Ostküste, zum Strand von Bathsheba, der bei Surfern sehr beliebt ist, da hier meist starker Wind und Wellen sind.
Unser Weg führte uns weiter durch die Natur, durch Zuckerrohrfelder und kleine verschlafene Dörfchen. Hier habe ich auch den Schuster entdeckt, der seinem Handwerk mit viel Liebe und Hingabe nachging.
Ganz sicher ist Barbados auch deshalb so beliebt, da die Insel dank Zuckerrohr, Rum und dem Tourismus intakt ist.
Meinen Traum, noch einmal an einem weißen Puderzucker-Sandstrand von Barbados zu liegen und auf das türkisfarbene Meer schauen, habe ich mir erfüllt! Am Stadtstrand wurde ich von einem „Strand-Boy“ begrüßt, der mir einen Rum-Punsch anbot und sich sogleich um meine Sonnenliege kümmerte. Jetzt hiess es nur noch: Seele baumeln lassen und einfach nur geniessen!
Hier gab es auch einige typisch karibische Restaurants und Bars, die zu Calysoklängen Köstlichkeiten servierten.
Eigentlich hätte ich gut und gerne noch bleiben können, aber die Rückkehr auf Mein Schiff 3 lockte – und das war ebenso eine zauberhafte Aussicht!
Dominica
„The Nature Island“, so wird Dominica auch genannt, ist unser nächstes Ziel, dass Mein Schiff 3 am nächsten Morgen erreicht.
Im Hafen von Roseau, der Hauptstadt von Dominica, legten wir an.
Schon von Deck aus erkannte ich, welche grüne Oase mich erwartete. Die Insel der Kleinen Antillen ist durchzogen von Regenwäldern, heißen Quellen und Seen. Auch sie ist vulkanischen Ursprungs und wird von einer Bergkette durchzogen, deren höchst Erhebung der Morne Diablotin mit 1.477 m ist.
Ich habe mich für eine Wanderung durch den Regenwald entschlossen, die ich gemeinsam mit einigen Mitreisenden und einem hiesigen Guide unternahm. Zunächst ging es mit einem Kleinbus ca. eine Stunde über die Insel bis zum Einstieg in den Wald. Gutes Schuhwerk war mehr als wichtig, denn so ganz easy war der Weg nicht. Oft war er so schlammig, so dass ich vorsichtig meine Füße voreinander setzen musste.
Große Felsen konnte man nur überwinden, indem man sich an den Pflanzen rechts und links des schmalen Weges festhielt und so das eigene Gewicht nach oben hievte.
Große Baumwurzeln ragten in den Weg und man musste entweder vorsichtig darüber klettern oder sich einen Nebenweg suchen. Nach einigen steilen Anstiegen ging es dann auch wieder bergab.
Das Tempo unseres Rastafari-Guides war schon herausfordernd, aber es kamen doch alle irgendwie mit.
Diese Tour war ein Naturlehrpfad durch den Regenwald und so erklärte unser Guide, die Namen der Pflanzen, Kräuter und Früchte und wozu sie verwendet werden, entweder für medizinische Zwecke oder zum Kochen.
Nach über einer Stunde gelangten wir zum Wasserfall – die Twin Falls – in einer wunderschönen Natur.
Zur Belohnung sozusagen spendierte unser Guide frische Ananas – was für eine Süße!
Zurück ging es auf dem gleichen unebenen und rutschigem Weg, bei dem wieder Vorsicht und Achtsamkeit geboten war. Doch am Ende wurden wir mit einer besonderen Blumenpracht belohnt.
Die Flamingoblumen sind bei uns besser unter dem Namen Anthurien bekannt und werden als Topfpflanzen angeboten. Hier im Regenwald sind sie um einiges größer!
In Spannys Shop gab es für alle eine Stärkung: Wasser oder Rum, ganz wie man wollte.
Dem kleinen Mädchen übrigens sah ich ausgesprochen gerne beim spielen zu.
Dominica ist für mich keine typische Karibikinsel, sie hat keine Traumstrände oder türkisfarbenes Meer. Stattdessen bietet sie üppige Flora und Fauna, also Natur pur und wird gerne von Individualtouristen erkundet. Roseau ist als Hauptstadt kaum auszumachen, Hochhäuser findet man hier keine, stattdessen zieren bunte Holzhäuser den Straßenrand.
Nach über 5 Stunden war unsere Tour beendet, und wir kehrten zurück zum Schiff. Dann war erst einmal duschen angesagt – für mich und für meine Schuhe, denn die hatten es auch mehr als nötig. Kurz vor 19:00 Uhr stand ich mit einem kühlen Drink in der Hand auf Deck 12, nahm Abschied von Dominica und freute mich auf unser nächstes Ziel!
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