Das Land des Reggaes, der karibischen Lebensfreude plus Sonne, Stand und Meer satt – das ist für mich Jamaika. Ich hatte mir den Ort Negril ausgesucht, der an der Westküste der Insel liegt und als Domizil ein kleines, feines Hotel, direkt am „Seven Miles Beach“ – das Charela Inn. Dieses 3,5 Sterne Hotel ist im Familienbesitz und hat nur 40 Zimmer, aber ganz viele Stammgäste, wie ich immer wieder hörte.
Wer allerdings auf Luxus und Perfektion großen Wert legt, der sollte lieber eines der vielen All-Inklusive 5-Sterne Hotels buchen.
Auch wenn man auf das Frühstück ein wenig länger wartet, das Lächeln von Debbie und die wunderbare Aussicht auf das Meer machen das allemal wett. Die Lage an diesem Traumstrand ist einfach perfekt: Umgeben von hohen Palmen kann ich mir meinen Platz auf einer Liege aussuchen und so mit der Sonne bzw. dem Schatten wandern, wie ich es mag.

Mein Tag beginnt früh mit einem langen Walk am weißen Pulverstrand. Ich mag diese frühe Zeit sehr, da man den Strand fast für sich alleine hat und oft sehr hübsches Strandgut findet, wie diese Muscheln, die aufgereiht wie an einer Perlenkette vor mir liegen.

Die Strandverkäufer machen sich ebenso auf ihren Weg, ihre Körbe sind jetzt prall gefüllt, wie der von der Obstverkäuferin Cathy, die Buden-Besitzer rüsten sich für ihre Kunden und fegen ihren Strandbereich sauber und die vielen Reggae-Sänger summen auch schon zu dieser frühen Stunde ihre Songs.

Oh Island in the sun
Am frühen Vormittag – wenn ich mir eine kleine Auszeit auf meiner Liege gönne – ziehen sie alle an mir vorbei. Manche erkennen mich und winken mir lachend zu. Immer wieder bleibt der ein oder andere RASTAFARI stehen und schmettert „Oh island in the sun“ mal mit mal ohne Gitarren-Begleitung – und ich singe kräftig mit! Wunderbar!
„Jerk Chicken“ ist eine typische jamaikanische Speise – es wird mit einer dicken Chillikruste langsam geräuchert. Als Räucherofen dienen alte Ölfässer, überall auf der Insel findet man diese Jerk-Tonnen. Jerck-Chicken ist eigentlich Finger-Food, es ist so zart und fällt fast auseinander. Das Beste, wie ich finde, kann man bei „Best in the West“ essen, zu finden gegenüber vom Charela Inn.

Eines meiner Lieblingsrestaurants ist das „Peppa’s Bar & Grill“. Die Füße in den warmen Pudersand gesteckt, ein kühles Bier in der Hand, eine Portion „Fish & Chips“ vor sich und dazu spielt die Reggae-Band – für mich ist das Entspannung pur.
Ganz nah und mitten drin
Die Schweizerin Margot hat mir ihr Jamaika gezeigt, das sie seit über 20 Jahren auf der Insel lebt und mit einem Rastsafari verheiratet war. „Ganz nah dran und mittendrin“, nach dieser Philosophie hat sie ihre Touren zusammengestellt.

Auf dem Bambusfloß geht es ganz gemütlich über den Rio Grande, er liegt im Nordosten Jamaikas. Mein „Gondoliere“ heißt Toni, er steht im vorderen Teil dieses sehr langen Floßes, ich hingegen sitze bequem auf der Bambusbank. Mit seinem langen Bambusrohr sticht er einige male ins Flussbett und dann zieht uns die Strömung mit. Die 11 Kilometer lange Fahrt verläuft völlig ruhig und ist dennoch sehr abwechslungsreich. Der Fluss ändert häufig seine Richtung, seine Tiefe und seine Fließgeschwindigkeit und Toni braucht schon einen gehörigen Kraftaufwand, um unser Floß stabil zu halten.

Wagemutig sind sie die Klippenspringer, finde ich. Flink klettern sie auf einen direkt neben den Klippen stehenden Baum und springen 15 oder 20m ins Meer. Unten angekommen, schwimmen sie rasch ans Ufer, sammeln Geld von den umstehen Zuschauern und auf geht’s zum nächsten Sprung. Einfach unermüdlich!

Am Strassenrand kaufte Marion Flusskrabben – die peppered Shrimps – die in einer würzigen Marinade gekocht werden und mega lecker schmecken!

Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Jamaika sind ganz sicher die „Dunns‘ River Falls“ in Ocho Rios. Spektakulär sind sie wegen ihrer terrassenförmigen Anordnung mit den vielen Stufen. Die 300m klettert man am besten mit festen „Wasserschuhen“ und sucht sich Halt an einer starken Hand.

Momente des Glücks
Aber am allerbesten haben mir die Sonnenuntergänge gefallen – zugegeben ich stehe auf Sonnenuntergänge – und könnte nie genug davon bekommen.

Der schönste Platz dafür ist Rick’s Café, hier wird Abend für Abend der Sonnenuntergang mit vielen Leuten regelrecht zelebriert. Man sitzt auf der Terrasse oder in einen der umliegenden Boote und schaut einfach nur zu, wie die glutrote Sonne im Meer verschwindet – Momente des Glücks!

Alleine für den Sonnenuntergang fahre ich – irgendwann – wieder nach Jamaika.
www.charelenegril.com
www.margot-jamaica-touren.com