Überall in Khao Lak/Thailand sind sie zu finden: Prachtvolle Tempelanlagen und San Phra Pham, die Geisteshäuser. Oftmals erinnern diese Schreine an kleine Tempel. Aufgestellt sind sie an jeder Ecke, vor jedem Haus oder vor jedem Geschäft. Die Thais glauben, dass alles eine Seele besitzt und in diesem Schreien wohnen die „guten Geister“, sie sollen den Hausbesitzern Glück und Frieden geben.
Geisteshäuser findet man auch in Tempelanlagen, in Höhlen und auf Straßen. Meistens wird das San Phra Pham mit Blumenkränzen geschmückt, Räucherstäbchen abgebrannt und Opfergaben aufgestellt, wie z.B. Essen, Getränke oder Obst. Für uns ist es in der Tat etwas fremd und wird oft als „Hokuspokus“ abgetan, aber für die Thais sind sie ein fester und wichtiger Bestandteil ihres Glaubens und ihres täglichen Lebens.
Meinen ersten Ausflug, die „Tempel-Tour“ habe ich mit dem deutschen Reiseleiter Erik unternommen. Erik lebt seit 12 Jahren in Asien, davon 5 Jahre in Khao Lak.
Gemeinsam mit einer kleinen Reisegruppe besuchen wir zuerst den Wat Praya Nakarasch, ein 26 Jahre alter buddhistischer Höhlentempel. Nach über 240 – und sehr unregelmäßigen- Stufen erreichen wir die verschiedenen Statuen und werden dafür mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.
Unser nächstes Ziel ist der Wat Rat Uppatham. Der Weg zu diesem 30 jährigen Tempelkomplex führt an zwei steinernen Schlangen vorbei, die rechts und links an den Rampen flankieren. Zu diesem Komplex gehört auch ein schattiger Pavillon, von dem man einen fantastischen Ausblick auf die mächtige goldene Buddha-Statue hat. Doch der Hauptblickfang ist die „Göttin des Mitgefühls“, die auf einem Podest steht, das von einem Wasserbassin umgeben ist.
James Bond
Bei meinem nächsten Ausflug bin ich zusammen mit meinem Guide Rene auf den Spuren von 007. Vor vielen Jahren ist hier „Der Mann mit dem golden Colt“ mit Roger Moore in der Hauptrolle gedreht worden. Die Phang Nag Bucht erreichen wir mit dem Longtailboot – ein bisschen schade, dass das Wetter heute nicht so strahlend schön ist, wie sonst. Trotzdem führt uns das Boot durch die traumhaft schöne Landschaft des Bay Marine Nationalparks. Im Laufe der Jahrtausende, so Rene, sind die ungewöhnlichsten Feldformationen mit
Grotten und Höhlen entstanden und überall ragen grüne Hügel aus dem Wasser.
Mit dem Boot kommen wir dicht an den Karstfelsen vorbei.
Die James Bond Insel ist natürlich ein Touristenmagnet und ist – trotz des nicht so tollen Wetters – ganz schön voll. Sie ist ziemlich klein, nur ungefähr 200m lang und mit vielen Souvenierständen vollgestopft. 30 Minuten Aufenthalt auf dieser Kleinst-Insel sind schon fast zu viel. Von hier aus hat man aber einen eindrucksvollen Blick auf den Ko Tapu, den James Bond Felsen. Der bizarre Kalksteinfelsen soll 30 Meter hoch sein und ist grün bewachsen.
Weiter gehts zum muslimischen Fischerdorf „Koh Pan-Yee“. Ein traditionelles Fischerdorf auf Stelzen, es liegt geschützt vor Wind und See dicht an dem beeindruckenden Felsen. Laut meinem Guide Rene geht die Geschichte des Dorfes auf das 18. Jahrhundert zurück, damals haben drei aus Indonesien stammende Familien einen neuen Lebensraum gesucht und kamen mit ihren Booten bis an die Phang Nag Bay. Auf der Suche nach neuen Fanggründen ließen sich schließlich hier nieder.
Im Rahmen meiner Tour habe ich einen Rundgang durch das „Floating Village“ gemacht. Die Holz-Häuser sind alle miteinander verbunden und so wirkt es wie eine Insel. Gut 300 Familien leben in diesem Dorf, es gibt eine Schule, einen Fußballplatz, eine Post, mehrere Restaurants und zwei kleine Läden und Märkte. Die Menschen leben vom Fischfang und von den vielen Touristen, die täglich mit den Booten her fest machen.
Zum Mittagessen gab es natürlich Fisch – ganz fangfrisch und ausgesprochen lecker und dazu, der tolle Ausblick auf die Bucht – das war schon etwas mystisch.
Wasser & (Regen-)Wald
Der Wettergott hat mitgespielt und für meinen nächsten Ausflug die Sonne kräftig scheinen lassen. Mein deutscher Guide Manfred holt mich mit dem Minibus vom Hotel ab und los geht’s Richtung Khao Sok Nationalpark. Der Park besteht aus einem weitläufigen Dschungelgebiet, einem Stausee und einem Dorf sowie einigen Ressorts, in den man übernachten kann.
Die Fahrt dorthin dauert ungefähr 2 1/2 Stunden, bevor es jedoch zum Stausee geht, legen wir im Khao Sok Nature Resort einen Stopp ein.
Etwa 90 Minuten gleiten wir über den See, erleben eine atemberaubende Natur, kristallklares Wasser, immergrüne Wälder und ungewöhnliche Kalksteinfelsen.
Manfred hat vorne im Boot seinen Platz und macht uns auf Sehenswertes aufmerksam, mehr dazu könnt Ihr hier sehen:
Bei den Guillinfelsen ist unser nächster Stopp. Denn hier müssen wir uns auf unsere Dschungeltour vorbereiten. Das heißt, Schuhe wechseln, Gamaschen über Schuhe und Hose ziehen und die beiden Guides einladen, die uns durch den Regenwald führen. Zum Mittagessen kehren wir übrigens wieder hierher zurück, denn, so Manfred, „das schwimmende Restaurant hat uns lokale Köstlichkeiten vorbereitet.“
Der Weg quer durch den Dschungel hat es echt in sich. Unsere beiden Guides scheint weder ein steiler, matschiger Anstieg etwas auszumachen, noch die riesigen Felsen, über die man mit akrobatischem Geschick klettern muss und auch Manfred bleibt fröhlich. egal, wie der Weg ist.
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Und hier nehme ich Euch mit auf meine Dschungeltour.
Nach gut 1 1/2 Stunden ist es geschafft. Zwar haben wir keine großen, wilden Tiere gesehen, dafür aber kräftiges Affengebrüll aus der Ferne gehört. Anfangs habe ich über meine geliehene „Schuh-Ausrüstung“ etwas geschmunzelt, aber am Ende der Tour war ich froh, dass sie hatte. Anschließend sah ich so aus.
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Nach dem Mittagessen fahren wir mit dem Longtail-Boot weiter zur Höhlenerkundung. Der Einstieg führt über eine steile Treppen ins Innere der Höhle.
Nach wenigen Metern ist es stockdunkel. Wie gut, dass uns Manfred eine Taschenlampe in die Hand gedrückt hat, so können wir die bizarren Formen der Stalagmiten und Stalaktiten bestens erkennen. An den Deckengewölben hängen schlafend zahlreiche Fledermäuse, für sie ist es kein Problem sich bei der Dunkelheit zurecht zu finden. Manfred bittet uns, nicht zu weit in die Höhle zu laufen, denn es ist nicht ganz ungefährlich, da es rutschig und glatt ist. Ein Ausrutscher könnte – im wahrsten Sinne des Wortes – einem den Boden unter den Füßen wegreissen.
Ein Tag voller Erlebnisse in der wunderschöner Natur und ein Ausflug, den ich sehr genossen habe.
Und hier schliesst sich der Kreis wieder: Denn oberstes Ziel eines jeden Thais ist es, das Leben zu genießen.